Hallo ihr Lieben !
In meinem heutigen Blogbeitrag geht es um meine Heimat, das schöne Erzgebirge ! Ja, was ist eigentlich daran typisch ?
An erster Stelle steht natürlich der besondere G e b i r g s d i a l e k t, der für manche Leute sehr lustig klingt. Aber das macht den Erzgebirger erst unverwechselbar !
Rocco Löser
Hier mal ein paar erzgebirgische Worte mit „deutscher“ Übersetzung:
- Biedelgusch = Petze
- is Dippl = Tasse, kleiner Topf
- is Zuckerle = Bonbon
- Feieromd = Feierabend
- is Finknnappel = kleines Glas
- de Schwamme = Pilze
- Gelapp = Geschwätz
Wir Erzgebirger legen sehr viel Wert auf Traditionen und Sitten und diese werden immer wieder an die nächste Generation weitergegeben. Bei uns steht die Familie an oberster Stelle. Gerne sitzen wir bei Feierlichkeiten zusammen um zu „hutzen“. Hutzen bedeutet beim Erzgebirger erzählen….Früher trafen sich die Klöpplerinnen und Schnitzer gemeinsam in einer Stube, um die Heizkosten zu sparen und es wurde gesungen und gequatscht… dieser Raum wurde die Hutzenstube genannt.
Das Schnitzen und das Drechseln ist im Erzgebirge sehr beliebt.
In den erzgebirgischen Wäldern findet man dazu öfters solche „Manneln“.
Die 300-jährige Tradition der erzgebirgischen Holzkunst ( Pyramiden, Schwibbögen, Engel und Bergmann) haben das Erzgebirge in der ganzen Welt bekannt gemacht !
Persönlichkeiten des Erzgebirges:
- Rechenmeister Adam Ries (Annaberg-Buchholz)
- Unternehmerin Barbara Uttmann (Spitzenklöppeln)
- Karl Stülpner (Volksheld des Erzgebirges)
Die erzgebirgische Küche gilt als deftig !
Kartoffeln kommen als Pellkartoffeln (Schöleraardäppeln genannt !) auf den Tisch. Dazu gibt es marinierte Heringe oder Butter und Quark.
Die Erzgebirger lieben viel Soße,
die mit Kartoffeln oder Klößen dann aufgetunkt wird. Der Kartoffelsalat wird mit Äpfeln, Gurke, Eier, Wurst und Senf zubereitet.
Typisch erzgebirgisch sind auch die „Ardäppelklitscher“, das sind rohe zerriebene Kartoffeln, die mit Eier und Zwiebeln verfeinert gebraten werden.
Zu Weihnachten gibt es das berühmte „Neunerlei“ (9 verschiedene Speisen ) und der Christstollen darf natürlich nicht fehlen ! Früher war es Sitte, mit den Stollenzutaten zum Bäcker zu gehen und man konnte dabeisein, wie die eigenen Stollen dann gebacken wurden. Ich kann mich noch daran erinnern, wie die Stollen dann auf dem Schlitten nach Hause gefahren wurden. Dort wurden sie noch mit Butter und Zucker bestäubt und in einer großen Holztruhe bis Weihnachten gelagert.
Wir Erzgebirger sammeln gerne Pilze und Beeren …
Das ist ein beliebtes Hobby.
Sobald sich im Herbst feuchtes Wetter einstellt werden die Erzgebirger zu Schwammegieher…(das sind Pilzsucher).
Man muß schon das gewisse Gespür haben, um zu erkennen, wo ein Pilz aus den Boden schießt….Früher sind wir oft mit den Kindern im Wald unterwegs gewesen und man hatte schnell einen Korb voll Schwamme. Nur das Putzen machte nicht so richtig Spaß…
„Saure Schwamme“ – ist ein ehemaliges „Arme-Leute“ -Essen aus dem Erzgebirge und auch heute noch sehr beliebt.
Die Erzgebirger werkeln gern…
Der typische Erzgebirger macht vieles selbst und hat immer gute Ideen, um im Garten oder Haus etwas Neues entstehen zu lassen.
Aus gesammelten Steinen wird ein Grill-Kamin gebaut.
Aus Baumstämmen werden „Manneln“ für den Garten geschnitzt.
Tschüss, bis bald.
Regina